Der Vergleich Personalberatung vs. Headhunter

Personalberater können bei der Personalsuche zwischen unterschiedlichen Strategien in der Personalsuche wählen oder eine Kombination mehrerer Prozesse wählen. Die klassische Suche basiert auf einem Stellenangebot mit dem Ziel, Bewerbungen über Stellenmärkte, Datenbanken und Business-Netzwerke zu generieren. Die Direktansprache des Headhunters hat im Gegenzug das Ziel, passende Kandidaten im Wettbewerb zu recherchieren um diese dann für eine klar definierte Aufgabe abzuwerben.

Sowohl Personalberater als auch Headhunter nutzen oft mehrere Instrumente, d.h. sie kombinieren die Suchmethoden. Diese Arbeitsweise vereint die Vorteile beider Methoden und vermindert die Risken.

Arbeitsweise klassischer Personalberatungen

Die Arbeitsweise einer klassischen Personalberatung ist die Suche über Stellenanzeigen, d.h. die passive Suche nach Bewerbern, die wiederum aktiv auf Stellensuche sind. Der Personalberater entwickelt die Stellenanzeigen und legt die Mediastrategie fest, er beantwortet telefonische Anfragen, analysiert, vergleicht und bewertet eingehende Bewerbungen. Er führt Vor- und Eignungsinterviews und stellt dem Arbeitgeber eine „Shortlist“ an Kandidaten vor. Auch die Administration des Projekts, d.h. den Schriftwechsel mit den Bewerbern, die Projektabwicklung sowie die Mediabetreuung gehören zu seinen Aufgaben.

Abhängig von der zu besetzenden Position und der Zielgruppe können unterschiedliche Online-Stellenmärkte bis hin zu Printanzeigen in Tages- und Wochenzeitungen genutzt werden. Viele Tageszeitungen sowie Fachzeitschriften haben heute einen digitalen Stellenmarkt, in dem Anzeigen geschaltet werden können. Hinzu kommen spezialisierte Online-Stellenbörsen, die oft in Kooperation betrieben werden. Die Konzentration der Online-Stellenbörsen hat dazu geführt, dass sowohl Arbeitgeber als auch Personaldienstleister gezwungen sind, auch alternative Wege einzuschlagen. Tageszeitungen haben wieder an Bedeutung gewonnen. Die Reaktionszeiten der Online-Stellenmärkte sind heute vergleichbar dem der Tageszeitungen, ebenso die Kosten für eine Stellenanzeige.

Bei der Vielzahl an Möglichkeiten von Stellenbörsen, Portalen, Foren und sozialen Netzwerken muss der Personalberater sehr gute Kenntnis über die für seine Suche relevanten und genutzten Portale haben und einen Mix auswählen, der speziell auf die gesuchte Zielgruppe zugeschnitten ist. Zusätzlich sollte der Personalberater erfahren in der Gestaltung von Anzeigen sein und den Umgang mit Keywords beherrschen, damit geschaltete Anzeigen schnell und leicht gefunden werden können.
Eine klassische Personalberatung entlastet den Arbeitgeber bzw. dessen Personalabteilung.

Arbeitsweise eines Headhunters

Die Suchmethode der Direktsuche wird auch Headhunting, Direct Search oder Direktansprache genannt. Headhunter sind auf die Direktsuche spezialisierte Beratungen, auch der Executive Search zählt hierzu. Neben den Leistungen der klassischen Personalberatung entwickelt der Headhunter zunächst ein realistisches Stellenprofil und recherchiert in der Folge insbesondere im Wettbewerb bzw. derselben Branche nach Kandidaten (Zielpersonen). Hierbei verlässt sich der Headhunter nicht darauf, dass sich geeignete Bewerber aktiv bewerben, sondern er selbst sucht nach interessanten Kandidaten, die in der Folge gezielt persönlich angesprochen werden.

Der Research wird häufig auch als „Ident“ bezeichnet. Geeignete Erfahrungen basieren auf den Anforderungen des Arbeitgebers und Kunden. Dabei können Personalberater im Headhunting auf unterschiedliche Quellen zurückgreifen, beispielsweise bestehende Datenbanken, Netzwerke, das eigene Netzwerk, Empfehlungen, Fachliteratur, Patentregister, Seminare, Veranstaltungen und Messen. Heutige Headhunter berücksichtigen berufliche und soziale Netzwerke bei der Recherche.

Eine zielorientierte Recherche setzt spezielles Fachwissen über das Unternehmen, den Markt und seine Produkte voraus, jedoch auch den Umgang mit modernen Recherche-Tools und Instrumenten. Hierfür nutzen einige Personalberatungen auch externe Mitarbeiter als Researcher oder Identer. Basierend auf den Ergebnissen des Researchs spricht der Headhunter dann die Kandidaten gezielt an (Erstansprache) und verifiziert in einem ersten Gespräch die Qualifikationen sowie die Wechselbereitschaft der Kandidaten. Stimmen diese mit den Anforderungen des Kunden überein und ist der Kandidat interessiert, kommt es zu einem persönlichen Gespräch.

Der Vorteil der Direktsuche gegenüber der anzeigengestützten Suche ist die Ansprache von Kandidaten, die (noch) nicht aktiv auf der Suche nach einer neuen Stelle sind, aber bereits mit dem Gedanken gespielt haben. Sie gehören zu dem sogenannten „verdeckten Bewerbermarkt“.