Der Anruf eines Headhunters

Das Interview mit dem Headhunter über das TelefonNoch immer ist es ein erhebendes Gefühl, wenn ein Headhunter um ein vertrauliches Gespräch bittet. Zu diesem Zeitpunkt hat der Headhunter bereits ein gutes Verständnis über die Erfahrungen des Kandidaten und dessen und beruflichem Werdegang. Er vermutet also, dass sowohl der Zeitpunkt für einen Stellenwechsel als auch die fachlichen Erfahrungen passen.

Die meisten Fach- und Führungskräfte mit mehreren Jahren Berufserfahrung hatten bereits Kontakt zu einem Headhunter – oder einem Vermittler, der sich als solcher ausgab. Schlechte Erfahrungen, die sich aus oberflächlichen, unverbindlichen Gesprächen oder auch Kurznachrichten über Online-Plattformen entwickelt haben, sind jedoch kein Grund, einen echten Headhunter abzuweisen.

Wie überprüfen Sie den Anrufer

Prüfen Sie zunächst, mit welcher Art von Gesprächspartner Sie es zu tun haben: Die naheliegendste Frage ist die nach der „exklusiven Beauftragung“. Versteht der „selbsternannte“ Headhunter die Frage nicht, ist das bereits ein deutliches Zeichen dafür, dass es sich um einen oberflächlich informierten Personalvermittler bzw. Recruiter handelt. Eine zweite gute Möglichkeit, den Anrufer zu prüfen, ist es, ihn zurückzurufen. Fragen Sie ihn nach seinem Namen und seiner Firma und recherchieren Sie vorab, ob sein Unternehmen Leistungen wie die Personalvermittlung, Personalleasing oder die Zeitarbeit anbietet.

Ein professioneller Headhunter bietet solcherart Dienste nicht an. Sein Ethos, die Vertraulichkeit und seine Expertise würden eine Vermischung nicht zulassen. Ein wirklicher Headhunter kennt seinen Auftraggeber persönlich, er kennt das Unternehmen, hat die Firma persönlich besucht, kennt vielleicht sogar die Kollegen, hat tiefgehende Kenntnisse nicht nur über seinen Auftraggeber, sondern auch den Markt, den Wettbewerb und die Geschäftsleitung. Vor allem aber hat er das alleineige Vertrauen seines Auftraggebers und kann sehr gut einschätzen, ob die Fähigkeiten des Kandidaten zu Aufgabe und Unternehmen passen.

Der Headhunter ruft am Arbeitsplatz an

Meldet sich der Headhunter telefonisch am Arbeitsplatz, wird er kurz fragen, ob der Angerufene vertraulich sprechen kann. Die Fragen „woher kennen Sie meinen Namen“ oder „wer hat mich empfohlen“ sind zwar verständlich, ein seriöser Headhunter wird seine Referenz jedoch nicht offenlegen. Viele Headhunter arbeiten mit Empfehlungen und unterliegen vertragsseitig der Schweigepflicht, d.h. sie arbeiten vertraulich, was wiederum den Angerufenen zugutekommt.

Hierzu beachten Sie, dass Ihre Daten bei einem professionellen Headhunter sicher sind. Bei einem Personalvermittler oder Researcher ist das nicht automatisch so, umso mehr, wenn Sie über ein Business-Netzwerk wie LinkedIn oder Xing angeschrieben wurden.

Reagieren Sie entspannt und hören Sie sich, falls sie an einem Karriereschritt interessiert sind, das Angebot an. Headhunter nutzen den ersten Anruf nur, um ein erstes Interesse abzuklären und bieten ein ausführliches Gespräch auf einer privaten Nummer an. Hatten Sie noch keinen Kontakt zu einem Headhunter, sprechen Sie dies offen an und lassen Sie sich den Prozess erklären. Ein professioneller Headhunter wird immer freundlich, höflich, respektvoll, ehrlich und aufmerksam mit Ihnen umgehen. Seien Sie deshalb authentisch und stellen Sie ihre Erfahrungen und Kompetenzen aber auch Erwartungen ehrlich dar.

Haben Kandidaten Fragen oder Bedenken hinsichtlich der Position, so sollten sie diese offen ansprechen, denn der Personalberater vertritt nicht nur die Interessen des Mandanten, sondern agiert im Suchprozess als Berater für beide Seiten.