Was kostet eine Personalberatung
Als ein Richtwert für die nationale Such durch eine professionelle Personalberatung werden 30% vom Jahresbrutto genannt. Je nach Schwierigkeit des Auffindens wird für die Suche nach Spezialisten auch bis zu 35% bezahlt. Im Vergleich berechnet eine Personalvermittlung ca. 25% bei einem nicht vergleichbaren Suchprozess und Suchaufwand. Ist eine Personalberatung im Executive Search tätig, werden je nach Vergütung der gesuchten Führungskraft deutlich niedrigere prozentuale Honorare oder auch ein Festpreis vereinbart. Auch wenn sich das Entgelt vorab schwer schätzen lässt, einigt man sich auf einen realistischen Festpreis.
Das Honorar (die Kosten) für eine professionelle Personalberatung (keine Personalvermittlung) sind zumeist zahlbar in drei Raten: ein Drittel bei Auftragserteilung, ein Drittel bei Präsentation der Kandidaten und ein Drittel bei Unterzeichnung des Arbeitsvertrags. Häufig enthalten ist auch eine Nachbesetzungsgarantie, falls der Kandidat im letzten Moment abspringt oder schon im Probemonat ausscheidet. In geringerem Umfang werden monatliche Abschlagszahlung vereinbart, die solange bezahlt werden, bis die Suche abgeschlossen ist.
In der professionellen Personalberatung (Headhunting) werden im Executive Search ca. 5-10 Positionen im Management oder im Headhunting 10-15 Positionen durch einen Personalberater pro Jahr besetzt, um sich zu finanzieren. Ein Vermittler benötigt bis zu 20 Positionen im mittleren Segment bzw. bis 50 im unteren. Headhunter kontaktieren ausgewählte Kandidaten direkt. Ihre Leistung besteht aus profunder Marktkenntnis und Erfahrung in der Ansprache und Analyse. Auch hier sind 20-30% des Jahresbrutto bei Führungskräften und 25-35% bei Fachspezialisten angemessen. Ähnlich Unternehmensberatungen oder bei juristischen Honorarmodellen kommen hier auch Spesen und Reisekosten hinzu. Tagessätze im 4-stelligen Bereich sind die Regel.
Die Höhe des Honorars hängt von der zu besetzenden Postion, dem Schwierigkeitsgrad und der Suchmethode ab. Unabhängig davon verlangen Personalberatungen aufgrund des hohen Grundaufwands zumeist ein Mindesthonorar, unter welchem die Aufnahme Ihrer Arbeit wirtschaftlich unrentabel ist.
Die große Mehrzahl der Personalberater arbeitet auf Mandatsbasis und verlangt einen Teil des Honorars bereits bei Auftrag. Diese Abschlagsregelung dient zur Deckung der Vorleistung die Personalberatungen im Rahmen des Suchprozesses. Einige Personalberater arbeiten in der Vermittlung, d.h. erfolgsabhängig. Das heißt, sie erhalten das Gesamthonorar erst nach der Besetzung der offenen Position. Um sich abzusichern, erbitten sie von ihren Kunden die vertragliche Zusicherung der exklusiven Auftragserteilung, häufig unter Vereinbarung von Konventionalstrafen im Falle des Vertragsbruchs. Bei Vermittlern ohne vertraglich zugesicherte Exklusivität muss der Kunde davon ausgehen, dass keine Direktsuche eingeschlossen ist, da das Ausfallrisiko zu hoch ist, um den Aufwand einer umfassenden Recherche und Direktansprache unternehmerisch rechtfertigen zu können.
Der Job des Personalberaters gehört zu den sogenannten „freien Berufen“, kann aber auch im Angestelltenverhältnis ausgeübt werden. Angestellte Berufseinsteiger starten mit 35.000 Euro Jahresgehalt. Einen deutlichen Gehaltssprung macht, wer zunehmen Erfahrung als Senior oder Führungskraft hat. Das durchschnittliche Grundgehalt eines erfahrenen Personalberaters liegt bei 60.-80.000 Euro Jahresgehalt. Hinzu kommen Prämien, denn auch Personalberatungen arbeiten erfolgsorientiert.
Die Mehrzahl der Auftraggeber aus dem Personalbereich (HR) darf eine Suche auf Erfolgsbasis beauftragen. Hat der HR Business Partner oder Personalreferent auch die Kostenstellenverantwortung für einen Fachbereich, kann er auch eine exklusive Suche beauftragen. Laut einer Studie des BDU rechnen nur ein Zehntel der professionellen Personalberatungen Suchaufträge auf Erfolgsbasis ab. Dagegen werden in 8 von 10 Fällen Festhonorare bezahlt, meist nach der Drittelregelung. Die Honorarvergütung erfolgt hier ebenso in drei Stufen: bei Auftragsvergabe, bei Präsentation der Kandidaten und nach der Vertragsunterzeichnung. Die Honorarhöhe sollte die Qualifikation, Erfahrung und Spezialisierung der Unternehmens- oder Personalberater abbilden. Unter Umständen ist der Berater mit dem niedrigeren Tageshonorar insgesamt teurer, weil er länger benötigt, das perfekte Ergebnis zu erzielen.
Viele Personalberater bieten den Auftraggebern einen Rahmenvertrag an, der dann eine ganze Reihe von Aufträgen schließt. In diesem Fall ist die Beauftragung für den Arbeitgeber einfacher und der Personalberater gibt die Zeitersparnis für Briefing und Recherche an seinen Kunden weiter. Hinzu kommen Neben- und Sachkosten (Mediakosten, Reisekosten etc.) – also im Wesentlichen alle Aufwendungen, die ein Mandant zahlen müsste, wenn er die entsprechende Personalsuche und -auswahl in Eigenregie durchführt.
Headhunter gelten als verschwiegene Zunft mit guten Manieren. Die Einkommensuntergrenze der gesuchten Mandate liegt bei ca. 60.-100.000 Euro. Der Einstieg in die Personalberatung erfolgt bei vielen Headhuntern erst nach einigen Jahren Berufserfahrung in der Industrie oder bei renommierten Unternehmensberatungen. Absolventen, die sich direkt bewerben, arbeiten zunächst als Researcher. Quereinsteiger erzielen mit einigen Jahren Praxiserfahrung in der Regel sechsstellige Gehälter, ein großer Teil davon allerdings ist erfolgsabhängig.